Ein Wochenendausflug der besonderen Art war der Kurztrip zum "Gaulschlucht-OpenAir" in Lana/Südtirol. Erst einmal Tilos Geburtstag im Bus. Pünktlich um 24:00 Uhr gabīs ein Bert-Kaempfert-Ständchen. Selbstverständlich mit Kerze auspusten und allem Drum und Dran.
Als wir samt Fidi Concepcion Smith und Begleitung am Samstagmorgen um 6 Uhr nach 11stündiger Fahrt aus dem Bus kletterten, ahnten wir noch nicht, daß uns am Abend ein brodelnder Hexenkessel erwarten würde.
Seit 14 Jahren bringt das Jugendzentrum "Jux" aus Lana einmal im Jahr die Gaulschlucht für 2 Tage zum Kochen. Dann kommen Jugendliche und junge Erwachsene aus der ganzen Region in die Gaulschlucht, um zusammen mit lokalen, überregionalen und internationalen Bands ordentlich abzuhotten. Umgeben von zig-meterhohen Felswänden und urigem Bergwald und durchflossen von einem rauschenden Fluß ist die Gaulschlucht die irre Kulisse für ein begeisterndes Festival.
Als Headliner hatte sich das sympathische Organisationsteam ausgerechnet uns ausgeguckt. Und für unseren ersten Auftritt in Italien hätte es keine bessere Kulisse geben können. Von Licht- und Tontechnik perfekt in Szene gesetzt ging es vor 1800 bestens gelaunten Zuschauern richtig ab. Das unsere Show die Hits ihrer Eltern oder sogar Großeltern war schien niemanden zu bremsen. Bei den Ohrwürmern wie "I feel good", "Soulman" oder "Everybody needs somebody" konnten wir auf ein stimmgewaltiges Publikum zählen, wobei vor allem bei letzerem die Security vor der Bühne alle Hände voll zu tun hatte.
Ein Highlight war der Auftritt von Fidi Smith: Ausdrucksstark und beeindruckend. Es ist immer wieder ein großer Spaß mit ihr auf der Bühne zu stehen.
Als wir uns am nächsten Morgen nach kurzer Nacht und langem Frühstück wieder auf die 800 km lange Heimreise machten, da hätte man glauben können, das Ganze wäre nur ein Spuk gewesen. Wären uns nicht hier und da einzelne Grüppchen etwas übernächtigter Jugendlicher begegnet, die sich ebenfalls gerade auf den Heimweg machten...
Als der Bus plötzlich nicht mehr so wollte wie hatte wir Busfahrer Lars "Shoulders" auf der Rückfahrt noch schwer zu kämpfen. Aber wir sind schließlich gut nach Hause gekommen. Warum bei uns alle Busfahrer "Shoulders" heißen?. Schaut mal "Die haarsträubende Reise in einem verrückten Bus (1976)".